Erzbischöfliche St.-Anna-Schule

Eines Tages

von Joana Hofer (Q2, Abi 2015)

(Der Text ist im Religionsunterricht entstanden und bezieht sich auf einen Poerty Slam von Julia Engelmann und weist daher natürlich Ähnlichkeit mit diesem auf. In etwas abgeänderter Form war der Text die Lesung in unserem Abiturgottesdienst.)
Eines Tages, Baby, werden wir alt sein, oh Baby, werden wir alt sein und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.
Ich, ich bin nicht bereit allein zu sein, in die Welt zu gehen und klein zu sein, klein gegen alle, die schon lange da sind, wissen, was sie wollen.
Ich, ich bin nicht so selbstbewusst wie ich mich gebe, nicht bereit loszulassen was mir wichtig ist, wie ich lebe, wer ich bin.
 

Und eines Tages, Baby, werd ich alt sein, oh Baby, werd ich alt sein und an all die Geschichten denken, die ich hätte erzählen können.
Und du, du bist nicht großartig anders, weißt genau, was du willst, und bist doch nicht sicher, zielstrebig, aber ohne Ziel.
Du, du bist lieber gemütlich als voller Action, hängst den alten Tagen hinterher, aber ich beschwere mich nicht, bin ja selbst nicht besser, also warum was ändern, warum ein Risiko eingehen?

Und eines Tages, Baby, werden wir alt sein, oh Baby, werden wir alt sein und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.
Und die Geschichten, die wir erleben, sind schön, aber vergänglich, vergesslich wie wir, Momente wie Sandkörner. Zu viele sie zu zählen, zu viele um sich zu erinnern, und Tage, die uns aus den Händen geglitten sind, vergessen im Trubel der Zeit.
Und die Geschichten, die wir erleben, ziehen an uns vorbei, zusammen mit unserem Leben, schneller als gewollt, Erlebnisse ohne Sinn, Tage ohne Vernunft, nichts erlebt, an das wir uns erinnern, wovon wir mit Stolz erzählen können.

Also lass uns doch Geschichten schreiben, die wir später gern erzählen.
Lass uns jeden Tag als solchen wahrnehmen, ihn genießen, etwas erleben, das für immer in unseren Gedanken bleibt, was nicht schon nach ein paar Tagen, Monaten in Vergessenheit gerät.
Lass uns Geschichten schreiben, unser Leben neu erfinden, etwas tun, was noch keiner getan hat, die Augen offen halten und auch die kleinen Dinge wahrnehmen, denn sie machen das Leben bunter.
Lass uns nicht Kunst sein, die vom Leben gezeichnet wird, sondern selbst den Pinsel in die Hand nehmen, selber Picasso spielen und uns unser Leben so malen, wie wir es uns vorgestellt und erträumt haben, jeden Tag neu.

Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst, Zufriedenheit als höchstes Ziel, Momente des Glücks, die wir auch als solche wahrnehmen können, mit Menschen an unserer Seite, die uns wirklich wichtig sind und mit denen wir Bedeutendes teilen, die nicht nur Begleiter eines kurzen Lebensabschnittes sind.
Sinn ist es, das Leben zu leben, das wir uns vorstellen, das wir uns gemalt haben, von dem wir uns erzählen wollen.

Also los, schreiben wir Geschichten, die wir später gern erzählen und eines Tages, Baby, werden wir alt sein, oh Baby, werden wir alt sein und an all die Geschichten denken, die für immer unsere sind.

digital-2021_randlos_png.png MINT-EC-SCHULE_Logo_Mitglied.jpg Erasmus_with_baseline-left_pos_RGB_EN.png fairtradeschool.jpg medienscouts.jpg Schulabteilung.jpg jp_wortbildmarke_72dpi_400x220px.jpg
Impressum | Datenschutz
St.-Anna-Schule Wuppertal • Erzbischöfliches Gymnasium für Jungen und Mädchen
Dorotheenstraße 11-19 • 42105 Wuppertal • Tel. 0202-429650 • Fax 0202-4296518 • E-Mail info@st-anna.de
copyright © 2021 St.-Anna-Schule Wuppertal • phpwcms Content Management System