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Abschiedvon Joana Hofer (Q2, Abi 2015)Ich schloß die Augen und versuchte mich zu entspannen. Mein Atem ging schnell und mein Herz klopfte. Mein Versuch, meinen Atem zu beruhigen, blieb mehr oder weniger erfolglos. In meinen Augen brannten die Tränen. Ich würgte sie herunter. Nicht weinen. Nicht jetzt. Nicht hier. Ein Mantra in meinem Kopf. Nicht weinen. Nicht jetzt. Nicht hier.
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Eisige Umarmungvon Joana Hofer (Q2, Abi 2015)Halte dein Gesicht in den Wind spüre wie die kalte Luft deine Haut auskühlt. Atme tief ein
spüre wie der eisige Zug in deinen Lungen schmerzt.
Lass dich fallen
spüre wie der Wind dich in die Arme nimmt.
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(un)endlich alleinvon Joana Hofer (Q2, Abi 2015)Da stehe ich, endlich allein.
Er ist gegangen, wie ich es verlangt hat.
Es ist besser für mich.
Für ihn.
Was geschehen wird, muss er nicht wissen, sehen.
Doch er ist nicht gegangen, ohne etwas von mir mitzunehmen.
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Wie der Windvon Joana Hofer (Q2, Abi 2015)Die Tage ziehen vorüber. Der Wind stiehlt sie mir. Nicht fest zu halten. Mal schneller. Mal langsamer. Tage voll mit Dingen. Zu viele, um die einzelnen Momente wirklich auszukosten. Und Tage die aus Leere bestehen. Aus Langeweile. Und trotzdem. Sie vergehen. Zu schnell. Zu langsam. Wer weiß das schon? |
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Eines Tagesvon Joana Hofer (Q2, Abi 2015)(Der Text ist im Religionsunterricht entstanden und bezieht sich auf einen Poerty Slam von Julia Engelmann und weist daher natürlich Ähnlichkeit mit diesem auf. In etwas abgeänderter Form war der Text die Lesung in unserem Abiturgottesdienst.)
Eines Tages, Baby, werden wir alt sein, oh Baby, werden wir alt sein und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können.
Ich, ich bin nicht bereit allein zu sein, in die Welt zu gehen und klein zu sein, klein gegen alle, die schon lange da sind, wissen, was sie wollen.
Ich, ich bin nicht so selbstbewusst wie ich mich gebe, nicht bereit loszulassen was mir wichtig ist, wie ich lebe, wer ich bin.
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13/ 14/ 15von S.L.13, 14, 15. So alt sind sie für gewöhnlich, wenn sie sich die Haare abschneiden.
Es ist nichts Wildes, nichts, womit sie das Risiko eingingen, sich von der Masse abzuheben.
Die meisten lassen sie sich auf Schulterhöhe kürzen.
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Handlungsbedarfvon Charlotte Rose (Q2, Abi 2015)
Ein kühler Windstoß empfängt mich, als ich das Gebäude verlasse. Sprühregen. Sturmböen. Alles vereint zu reiner Kälte auf meinen Händen und meinem Gesicht. Ich ziehe den Schal noch ein bisschen höher – bis zur Nasenspitze – und kneife die Augen etwas zusammen. Herbstwetter im Winter. Der Bus fährt mich in die Innenstadt. Die Scheiben sind beschlagen. Die Welt… |
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Wuppertal - mein Zuhause - mein Fluchvon Charlotte Rose (Q2, Abi 2015)
Ich lebe in einer Stadt, die ebenso wenig glanzvoll wie vermögend ist. In einer Stadt, in der der andauernde Regen, mit dem meine Mitmenschen und ich mittlerweile auf du und du sind, die Stadt nicht vom Dreck, sondern von der Farbe rein gewaschen hat, die sie auf alten Schwarz-Weiß-Fotos mal gehabt hat. Natürlich gibt es auch schöne Ecken,… |
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Fernwehvon Charlotte Rose (Q2, Abi 2015)
Ganz winzig klein; verloren unter ’m Horizont Lose an den Grund gebunden Der mich halten kann Und schützen soll … |
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Am Limitvon Charlotte Rose (Q2, Abi 2015)
Mit sorgen-gealtertem Gesicht
Kämmt sie sich das angst-ergraute Haar
Ihre Gedanken ganz fern
Bei lebenden Freunden
Leben für andere
Während sie ganz langsam stirbt
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